Themen: Party, Club, Türsteher, Gewalt, Scanner, Überwachung
Totalüberwachung australischer Clubgäste
Wie viel elektronischer Türsteher braucht ein Club?

Eine zweifelhafte Entwicklung vollzieht sich in Sydneys Cublandschaft. Ab dem kommenden Monat wird dort der Personalausweis gescannt, bevor man einen Club betreten darf. Gute Innovation zur Sicherheit oder Totalüberwachung?
Wie die australische Regierung mitteilte, wird es die sogenannten ID-Scanner demnächst in 35 verschiedenen Clubs in Kings Cross geben. Damit will die Regierung „alkohol- und drogenbedingte Gewalt“ vermeiden. Die Absichten sind löblich – doch dürfen Gäste einfach aus Clubs ausgesperrt werden?
Wie die Zeitung Sydney Morning Herald berichtet, sollen in den betreffenden Clubs Foto, Name, Adresse und Alter von jedem Gast gespeichert werden. Leute, die Ärger machen, werden auf einer sogenannten „banned list“ eingetragen. Steht man auf dieser Liste, darf man den Club gar nicht erst betreten. Sollte eine der Personen doch versuchen, in einen der Clubs zu gelangen, wird das zuständige Personal nach dem Scannen des Personalausweises sofort alarmiert und der Betroffene darf sich auf eine saftige Strafe gefasst machen.
Eigentlich ist der Versuch, Störenfriede aus dem Clubleben fernzuhalten, prinzipiell eine gute Idee. Den Preis müssen allerdings alle anderen Partygäste mit bezahlen. Nämlich die strenge Einlasskontrolle und die Aufgabe ihrer persönlichen Daten. Diese werden zwar laut Betreiber nach 30 Tagen wieder gelöscht, aber sicher sein kann der Einzelne natürlich nie. Was ist also der angemessene Preis für die Sicherheit im Club?
Foto: BERLIN – JANUARY 21 via Shutterstock