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Telekom-Drosselung: Anbieter sollen sich frei kaufen

Auch Bestandskunden werden umgestellt.

Die Telekom macht sich momentan bei der Netzcommunity nicht unbedingt Freunde. Seitdem der Anbieter veröffentlichte, dass es bei ihm bald keine Internet-Flatrates mehr geben wird, hagelt es von allen Seiten Kritik. Jetzt sind neue Details ans Licht gekommen, die auch bestehende Telekomkunden nicht gerade erfreuen dürften.

Wer mehr Internet will, der soll auch mehr zahlen – so lautet die neue Devise der deutschen Telekom. Ab 2016 schafft diese nämlich die DSL-Flatrates ab, sodass der Kunde ab einem bestimmten Datenvolumen auf die Minimal-Geschwindigkeit heruntergesetzt wird. Wer trotzdem schnell surfen möchte, der muss halt mehr Geld locker machen. Ab jetzt steht die neue Volumensänderung in den Verträgen der Telekom.

Bisher betonte die Telekom immer, dass diese Regelung nur für Neukunden gelten sollte. Jetzt sieht die Sache aber etwas anders aus. Die Telekom sieht das Ganze nämlich so: Mit dem Wechsel der Anschlussart von Analog- und ISDN-Anschlüssen auf All-IP vollziehe der Kunde einen Tarifwechsel, sei danach rein rechtlich ein Neukunde. Das bedeutet, dass wenn die Telekom die Anschlüsse wechselt, auch die Bestandskunden als Neukunden betrachtet werden. Also ist für diese auch bald mit der Flatrate Schluss.

Die Telekom bietet den unterschiedlichen Internetdiensten nun an, sich von der Drosselung freizukaufen, denn nur Dienste, die mit der Telekom zusammenarbeiten sind von der Drosselung ausgenommen. Soll heißen: Zahlt zum Beispiel Youtube der Telekom eine bestimmte Summe, so können die Telekom-Kunden die Videos auf der Plattform wie gewohnt in gleicher Geschwindigkeit laden und ansehen. Zahlt Youtube nicht, so wird die Geschwindigkeit irgendwann auf 384 Kilobits heruntergesetzt.

Schützer der Netzneutralität schlagen jetzt schon Alarm, dass die Telekom so ein Zweiklassennetz erschafft und den Markt verzerrt.
 
Mehr Infos findet ihr in unserem Artikel "Schluss mit Internet-Flatrates?"

Quelle: Spiegel.de
Bild: Marko Greitschus / pixelio.de

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