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Krass: So krank macht dich Langeweile
Leidest du auch unter Boreout?

Laaaaangweilig: Kennst du die Tage, an denen auf der Arbeit die Zeit einfach nicht vergeht? Alle Aufgaben sind erledigt und du zählst schon die Fussel auf deinem Pullover? Selbst Counter-Strike langweilgt dich mehr als der Facebook, Instagram und Snapchat zusammen? Wenn du bist jetzt dachtest, dass Langeweile ein absolutes Luxusproblem ist, müssen wir dich leider eines Besseren belehren. Denn hinter deinem akuten Nichtstun könnte eine ernste Krankheit stecken.
Natürlich ist nicht jeder, der mal Langeweile auf der Arbeit, an der Uni oder den Ferien schiebt, ein Fall für den Arzt. Doch so wie zu viel Stress einen Burnout auslösen kann, kann akutes Nichtstun im Job oder Alltag zu einem Boreout führen. Dieser zeigt sich durch Unmotiviertheit, Antriebslosigkeit und Leidenschaftslosigkeit. Auslöser sind neben der Langeweile Unterforderung und Desinteresse.
Boreout-Opfer schämen sich meistens für ihren Zustand. Denn wer beschwert sich schon über zu viel Freizeit? Es ist ihnen peinlich, dass alle anderen busy sind, während sie nichts zu tun haben. Deshalb tun die „Burnouter“ so, als hätten sie mega viel zu erledigen, obwohl sie in Wahrheit World of Warcraft auf ihrem PC zocken oder sich daheim eine DVD-Box nach der anderen reinziehen.
Für kurze Zeit ist es sicher toll, während der Arbeitszeit mit den Freunden zu chatten oder mal auf der Couch rumzugammeln. Doch auf Dauer wird die Unzufriedenheit mit dem Job oder dem Leben immer größer. Die wenigen Aufgaben, die man noch hat, werden schlampig verrichtet, weil man einfach keinen Bock mehr darauf hat. Im schlimmsten Fall heißt es „Tschüss, Arbeitsplatz“, denn der Chef denkt ja, man war immer beschäftigt und maßlos überfordert mit dem Job. Aber vielleicht ist gerade die Kündigung auch das Beste, was in diesem Fall passieren kann. Oft ist nämlich der falsche Job Auslöser für einen Boreout. Eine neue Arbeitsstelle und ein Wechsel des Studiengangs können eine Lösung gegen Unterforderung und Langeweile sein.
Schwierig wird es nur, wenn die Langeweile sich auch in die Freizeit zieht. Sich die 20. Wiederholung von The Big Bang Theory im Fernsehen reinzuziehen, macht die Situation nicht besser. In diesem Fall sollte man auf Peter Lustig hören, die Kiste ausschalten und seinem Hirn ein paar neuen Reizen aussetzen. Wer sich nicht aus eigener Kraft aus dem Teufelskreis befreien kann, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
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