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Hardwell: Tacheles über Ghost-Producing

Erkennt ihr Hardwells Sound?

Nachdem erst kürzlich bekannt wurde, dass an Superhits wie „Animals“ von Martin Garrix Ghost-Producer beteiligt sind (wir berichteten über das Phänomen des jungen Durchstarters), steht nun der nächste Top10-Hit mit Hilfe von außen an der Spitze der Beatport-Charts. Diesmal handelt es sich um keinen geringeren Mann im Hintergrund als "DJ Mag Top 100 Gewinner" Hardwell.

Der niederländische DJ und Produzent äußerte sich gegenüber dem Online-Magazin inthemix gelassen über den Fakt, dass Toptracks heutzutage nicht selbst produziert sein müssen: „Ich finde ghost-producing ok, solange man zugibt, dass Tracks nicht selbst produziert sind und man sagt ‚Ich bin zwar ein guter DJ, aber ich kann meine Songs nicht selbst produzieren, dafür brauche ich Hilfe.‘ Das finde ich fair. Denn wenn wir mal ehrlich sind, kann man raushören, dass jeder einzelne Track verschieden ist. Jeder in der Szene weiß, wer mit Ghost-Produzenten zusammenarbeitet.“

Da bleibt die Frage offen, ob es in der Szene gar keine eigenen Kreativköpfe mehr gibt oder wie mit dem Phänomen umgegangen wird? „Das Lustige ist doch, dass niemand weiß, dass ich zur Zeit einen Beatport Top Ten Hit habe, der nicht unter meinem Namen veröffentlicht wurde, weil ich ihn ghost-produced habe“, so Hardwell in seinem Statement gegenüber dem Magazin.

Doch der in Breda geborene House- und Electro-Produzent hält trotz vollem Terminkalender und gelegentlichem Ghost-Producing daran fest, auch an seinem eigenen Album weiterzuarbeiten; „Ich habe den ganzen Januar frei an meinem Album weiterzuarbeiten. Ich werde mich hauptsächlich auf meine Arbeit als Produzent anstatt auf meine DJ-Karriere fokussieren, wohl wollend, dass ich einige Scheiben auf Festivals spielen werde. Dabei finde ich es ziemlich cool mit den verschiedenen Musikrichtungen zu experimentieren. Ich will nicht, dass das Album nach einem Live-Set von mir klingt.“

Solange alle DJs auch weiterhin ihre eigenen Sachen rausbringen, werden wohl nicht nur fremdproduzierte Tracks in den Download-Portalen zu finden sein. Und letztendlich entscheidet immer noch der Hörer, was gefällt und was nicht. Einen kleinen Test haben wir dennoch zum Schluss für euch: Erkennt ihr Hardwells Sound?


Bildquelle: Flickr/John Biehler

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