Das sind die abgefahrensten Sportarten der Welt
Welche davon hast du schon ausprobiert?

An Sport gibt es nur Fußball, Handball, Tennis oder auch Kraftsport? Weit gefehlt, denn bezüglich sportlicher Betätigung ist der Erfindungsreichtum weltweit erstaunlich hoch. Zwar werden diese Sportarten nur selten in den Sportnachrichten genannt oder gar live übertragen, Spaß machen sie trotzen. Dieser Artikel befasst sich mit Randsportarten, in denen die Kettensägen-Meisterschaften schon fast wieder langweilig anmuten.
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Gummistiefelweitwurf - echte Sportler werfen Stiefel: Wenn der Name der Sportart das Ziel schon verrät, ist einiges klar. Beim Gummistiefelweitwurf geht es schlichtweg darum, einen ganz gewöhnlichen Gummistiefel möglichst weit zu werfen. Die Sportart beschränkt sich nicht auf ein Geschlecht, im Gegenteil, Frauen üben den Sport ebenfalls aus.
So ganz sicher, woher der Sport stammt, ist bislang nicht. Finnland ist als Ursprungsland bekannt, doch ob es Seeleute waren, die im 19. Jahrhundert wasserfestes Schuhwerk über die Reling warfen oder sich am Hafen im Weitwurf versuchten, bleibt unklar. Sicher ist hingegen, dass heute ein eigenes Regelwerk besteht und die Sportart 1975 als Sportart anerkannt wurde - zumindest in Finnland. Seit Anfang der 90er Jahre finden jährlich Weltmeisterschaften und Turniere statt, an denen sich überwiegend die skandinavischen Länder sowie Russland beteiligen.
Auch Bierfässer und Baumstämme werden geworfen: Ähnlich skurril ist ein weiteres Weitwurfspiel: Bierfassweitwurf. Mittlerweile findet der sportliche Event seit vier Jahren in Kirchhellen statt. Erdacht während einer heiteren Runde in einem Kegelclub, begeistert das Wurfspiel mittlerweile etliche Teilnehmer. Jeder Mitmachende muss ein 50-Liter-Bierfass möglichst weit werfen. Allerdings ist das Fass leer, was den Schwierigkeitsgrad natürlich verringert. Über solche Vereinfachungen würden die Schotten vermutlich nur lachen. Das Baumstammwerfen ist nicht nur eines der Highlights der Highland Games, sondern gehört mit zur gotländischen Olympiade. Dieser Sport hat es aber tatsächlich in sich:
- Der Baumstamm muss senkrecht vor den Körper gehalten werden,
- Während des Anlaufens darf der Stamm nicht kippen
- Während der Flugphase muss sich der Stamm um 180 Grad drehen
Allerdings brauchen die Teilnehmer sich nicht sonderlich um die Weite kümmern. Bei diesem Sport muss die Technik stimmen, denn der Stamm sollte möglichst gerade geworfen werden. Auf Weite kommt es bei der Stammlänge auch kaum an, immerhin sind die Wurfstämme knapp sechs Meter lang und wiegen bis zu 60 Kilogramm.
All diese Sportarten sind weit weniger bekannt, als gängiger Fußball oder auch Tennis. Eine Fangemeinde konnten sich die Sportler dennoch erarbeiten, was auch historisch bedingte Gründe hat.
E-Sports - Sport im Wohnzimmer: Dass das heimische Wohnzimmer immer häufiger zum privaten Fitnessstudio mutiert, ist seit verschiedenen Spielkonsolen keine Überraschung mehr. Allerdings dürften einige E-Sportler über die läppischen Tennis- oder Tanzversuche einiger Konsolenspieler nur lächeln. Wahre E-Sportler wissen, was sie leisten, obwohl sie sich sportlich eher weniger bewegen. Die Rede ist natürlich nicht von reinen Konsolenspielen, sondern Computerspielen. Professionelle Gamer zocken sich quer durch die Welt der Strategiespiele, Shootern und Sportgames. Ungefähr 22 Millionen Gamer sind einem Wettbasis-Special-Artikel zufolge allein in Europa professionell tätig und können nicht selten ihren Lebensunterhalt mit dem Spielen bestreiten. E-Sportlern gelang es, das Hobby zum Beruf zu machen. Allerdings hat das professionelle Spielen kaum noch etwas mit gelegentlichem Zocken mit Freunden zu tun. Die Sportler müssen hart um ihre Sponsorenverträge kämpfen, Werbevideos gestalten oder auch Spiele im Vorfeld testen. Hinzu kommen Wettkämpfe, in denen zwei oder mehr Spieler gegeneinander antreten. Welches Regelwerk gilt, legt das jeweilige Spiel dar. Längst gibt es gesponserte Meisterschaften und Wettbewerbe, von deren Preisgeldern herausragende E-Sportler gut leben können.
Normaler Sport war gestern: Natürlich beschränken sich die skurrilen Sportarten nicht auf E-Sportler, Baumstammwerfen oder auch Gummistiefelweitwurf. Die Welt der Sportarten ist unglaublich groß und es gibt letztlich nichts, was sich nicht zum Wettbewerb eignen würde.
- Im Südwesten Englands finden sich seit 200 Jahren im Mai zahlreiche Teilnehmer ein, um sich in ein seltsames Spektakel zu stürzen. Ein Käselaib wird einen steilen, grasigen Abhang heruntergerollt. Ziel des Spiels ist, den Laib irgendwie einzuholen - was aufgrund diverser Maulwurflöcher und rutschiger Wiesen kaum möglich ist.
- Herrührend vom ganz gewöhnlichen Rugby, aber vermutlich in der Variante für begeistere FKKler, geben sich die Neuseeländer hin. Auf der Südinsel findet laut-rp-online.de der erste und einzige Wettbewerb im Nacktrugby statt. Männer und Frauen versuchen sich gleichermaßen an dem Nationalsport des Landes - und das natürlich nicht in getrennten Teams.
- Romantische Männer dürfen ab sofort stolz verkünden, dass sie ihre Holde auf den Händen tragen - und dabei Sport treiben. Immerhin gibt es das Frauentragen, eine Sportart, die ihren romantischen Aspekt gegenüber des schlammigen und schmutzigen Ambientes direkt verliert. Immerhin müssen die Herren ihre Last durch Wassergräben und quer durch einen Parcours tragen. Die einzige Voraussetzung für die teilnehmende Frau ist, dass sie ein Gewicht von mindestens 49 Kilogramm besitzt. Der Lohn für die Mühen dürfte den Herren durchaus gelegen kommen. Denn der Sieger erhält Bier. Selbstverständlich in der Menge, die das Gewicht der Frau aufwiegt.
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Sport ist abwechslungsreich: Wer nicht mit der Masse gehen will, sondern gegen den Strom schwimmt, sollte einige der außergewöhnlichen Sportarten wirklich einmal ausprobieren. Vermutlich kommt in den nächsten Jahren noch einiges auf Sportler zu. Wer mit dem bewegten Treiben Geld verdienen möchte, sollte sich jedoch auf den Computer beschränken und die Daumen und Hände auf die Hantelbank schicken. E-Sports ist deutlich lukrativer als Frauentragen.
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